Eine Dusche soll her!

Vorgeplänkel

Nachdem Frau lang genug genervt hat, darf Mann das bestehende Räumchen mit einer Toilette drin umbauen und um eine Dusche ergänzen. Im Vorfeld ist jedoch noch der Boden zu richten, der sich in ca. 20 Jahren deutlich verzogen hat1.
Außerdem wollen noch ein paar Abwasserleitungen anders verlegt werden und der Ablauf der Dusche ergänzt werden.

Ein kleines Problemchen ist da aber…: da wir alles vom Vorbesitzer übernommen haben (und der von seinem Vorbesitzer) hatten wir keine Ahnung, wie es unter den Bodenplatten aussieht, wo die Leitungen verlaufen und so weiter.

Um einen ersten Einblick zu bekommen, mußte also ein Teil des Bodens heraus, das heißt das Männchen durfte die Kettensäge anwerfen23, nach Herzenslust sägen, hoffen, daß keine Strom- oder Wasserleitung direkt unter der Bodenplatte anliegend verlaufen und sich dann überraschen lassen, was zum Vorschein kommt.
Wie befürchtet sah alles anders aus als erwartet: die Abwasserleitungen liegen nicht so tief wie erwartet4, verlaufen völlig anders als angenommen und unter dem Boden fand sich zuerst Dachlatten, darunter Dachpappe, dann Knochensteine in größerem Abstand, darunter eine dünne Schicht feiner Splitt, dann eine wenige Zentimeter dicke Schicht aus grobem Splitt, die in den darunterliegenden Lehmboden gestampft wurde. Nach 5 bis 10cm kommt dann teils wasserführender Ton.
Kein Wunder, daß wir da eine Berg- und Talbahn in Toilette und Küche haben. Feuchter oder nasser Lehm und Ton geben bei dauerhaftem Druck im Lauf der Zeit doch etwas nach, vor allem wenn die Auflagefläche recht klein ist.

Planung und Vorbereitung

Nachdem wir die eine oder andere Überraschung verdaut haben5, ging es los mit planen, die Planung verwerfen, neu planen, wieder verwerfen und irgendwann aus dem Kreislauf ausbrechen und einen entgültigen Plan zu fassen6.
Heraus kam folgendes: die Platten werden bündig an der Wand abgeschnitten, und das unter der Wand bleibt, wo es ist. Die Dachlatten unter den Wänden fliegen raus und die Wände mit den Plattenresten darunter werden direkt auf Türmchen aus Betonplaster der Größe 30cm*30cm*4cm gestellt. Diese dienen auch als Grundlage für den neuen Boden7. Zuvor wird einiges an Ton und Lehm abgegraben. Die Toilette selber wird um 90° gedreht, der Spülkasten soll an Ort und Stelle bleiben8. In den Boden vor der Toilette wird eine Kunststoff-Rinne eingelassen, die einen seitlichen Ausgang für ein Rohr bietet. Eine leichtes Gefälle auf der anderen Seite der Rinne soll dafür sorgen, daß das Wasser auch da hingelangt, wo es hin soll: In den Ablauf. Auf den Boden und zum größeren Teil auch auf die Wände wird Linoleum geklebt und abgedichtet.

Um die Platten bündig an der Wand absägen zu können, muß geeignetes Werkzeug her. Die Wahl fiel auf einen akkubetriebenen Oszillierer von Makita9.
Nachdem das Spielzeug da war, konnte es losgehen. Einmal die Wände entlang sägen, die Platten rausnehmen und die Gänge der Mäuse bewundern.

Nach ein bissl buddeln kommt die erste Überraschung: Ich habe eine Höhle freigelegt und zwei Pelzkugeln darin gefunden. Siebenschläfer im Winterschlaf. Und das im März! Also noch viel zu früh für die niedlichen Tierchen, um die einfach vor die Tür setzen zu können10. Diese kleine Odysse habe ich hier verewigt.

Nachdem die Tierchen versorgt waren, konnte ich mir die Ecke anschauen und das nur noch teilweise vorhandene Holz bewundern. Nach dem Öffnen der Wand war schnell klar: hier schlägt sich in der Wand Kondenswasser nieder und läuft nach unten ab, was nach geschätzt 20 Jahren aus der einen oder anderen Latte und zwei Balken eine recht weiche und bröselige Sache machte.
Um den Schaden zu beheben, mußte ich das Dach leicht anheben. Die nötigen Sprieße waren schnell organisiert und das Dach begann abzuheben. Nach dem Austausch des kaputten Holzes konnte ich auch hier meine Türmchen bauen und das Dach wieder ablassen.

Fortsetzung folgt…

1 Bauartbedingt. Die Wände stehen auf den Spanplatten am Boden, unter denen an den Außenwänden Dachlatten und Knochensteine sind. Diese Knochensteine sind teilweise ein ganzes Stück eingesunken, ddie Bodenplatten abseits der Wände aber nicht, weil auf denen zu wenig Gewicht lag. Die Höhenunterschiede dürften bei 3 bis 5cm liegen!

2 YEAH!

3 Die Oszilliersäge kam erst später in unseren Bestand

4 Stellenweise liegen die 2cm unter den Bodenplatten

5 Um an die Rohre zu kommen, muß ein Teil des Küchenbodens geöffnet werden… der “Betrieb” soll natürlich weiterlaufen.

6 Natürlich kommt manches wieder anders als gedacht…

7 Darum kommen auch die Dachlatten weg, damit die Höhe paßt

8 Was ein Spaß, eigentlich dachten wir, das wäre einfach… Pustekuchen! Die Gas-Wasser-und Sonstiges- Fachleute gehen schon in Deckung, wenn ich wieder bei ihnen aufschlage

9 Ich habe schon ein paar akkubetriebene Geräte von Makita und will meine Akkus überall einsetzen können.

10 Kein Futter, Boden noch gefroren, also auch viel zu kalt…