Grundrezept Spätzle

Als gebürtiger Schwabe habe ich die Pflicht1, hin und wieder Spätzle (oder Spatzen) zu kochen und zu genießen.
Ich bringe es jedoch immer wieder fertig, die genauen Mengen zu vergessen… es gibt auch einige unterschiedliche Rezepte, die man nicht durcheinander werfen sollte.
Ich mache meine Spätzle ohne Wasser oder Milch.
Weiterhin kommt es auf die nachfolgende Bearbeitung2 an, welche Konsistenz der Teig genau haben sollte.

Nur Mehl, Eier und Wasser

Pro 50g Mehl rechnet man ein Ei der Größe M.

Bei 400g Mehl

  • 400g Mehl
  • 8 Eier
  • etwas Salz
  • eine Rührschüssel
  • einen großen Topf mit kochendem, gesalzenem Wasser
  • eine Schüssel mit heißem Wasser
  • ein Schaumlöffel oder eine Spätzleskelle

Das Mehl sieben, die Eier und das Salz hinzugeben, alles gut vermischen und verkneten3. Der Teig darf ruhig Blasen schlagen und soll zäh vom Löffel fallen (je nach Verarbeitung mehr oder weniger zäh, da helfen nur Erfahrungswerte).
Den Teig etwas ruhen lassen und dann in den Topf mit kochendem Salzwasser schaben, hobeln, pressen oder was einem sonst so einfällt.
Wenn die Spätzle oben schwimmen, sind sie fertig und können abgeschöpft und in die Schüssel mit heißem Wasser gegeben werden – im Topf braucht man schließlich Platz für die nächsten Spätzle, sonst haut man irgendwann den Teig auf die fertigen Spätzle und alles wird zu großen Klumpen4.
Wenn alles fertig ist, die Spätzle abgießen und auf Tellern anrichten.

Erweiterung

Viele geben etwas Kurkuma/Curcuma/Gelbwurz- Pulver in den Teig, um ein schöneres Gelb zu erhalten.
Weiterhin kann etwas Muskat oder auch Bärlauch hinzugegeben werden. Der Phantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt.

zur Zähigkeit

Je nach Verarbeitung muß der Teig mehr oder weniger zäh sein. Ein richtig zäher Teig ist kaum noch durch eine Spätzlespresse zu bekommen5 und bei ausreichend Kraft riskiert man, die Presse final zu zerstören6.
Beim Spätzleshobel darf der Teig auch nicht zu zäh sein, sonst schiebt man den nur noch hin und her, aber es fällt nichts ins Wasser.
Ist der Teig jedoch zu flüssig, läuft er zu schnell durch (das gibt dann dünne Spätzle, die schmecken auch, aber so war es dann doch nicht geplant).

Bei zu flüssigem Teig noch etwas Mehl hinzugeben, bei zu zähem Teig noch etwas Ei.

Zum Schaben kann ich nichts sagen, das kann ich nicht.7

1 die zugegebenermaßen ganz furchtbar lecker ist

2 Schaben, hobeln, pressen… …

3 Die einem nehmen einfach einen Handmixer mit einem Knethaken, andere nehmen einen Kochlöffel, wieder andere nur die Hände. Das ist schon eine Religion für sich, für die andere siehe bei 2 ;)

4 Die auch sehr lecker sind :)

5 bei neu erworbenen sind die Löcher meist sowieso zu klein und sollten erst einmal aufgebohrt werden

6 bei meiner Presse ist der Boden rausgekracht, ich habe vermutlich mehr Kalorien beim Zubereiten verbraucht als ich nachher wieder reinfuttern konnte ;)

7 Wer dazu mehr weiß, darf mir dies gerne per e-mail zukommen lassen, ich ergänze den Artikel gerne